Rettungsaktion am Schulteich

Am 04.03. und 05.03.2024 lief die Rettungsaktion der Klasse 6a unter der Leitung ihrer Klassenlehrerin Maren Jebram, die zum Ziele hatte, möglichst viele Lebewesen im bzw. vor dem Teich der ehemaligen Realschule am Birkenweg 2 vor dem sicheren Tode zu retten.

Vor dem Hintergrund, dass im Zuge der Abriss- und Umbaumaßnahmen an dem alten Realschulgebäude der Schulteich höchstwahrscheinlich zugeschüttet wird, damit Bagger und weitere Großfahrzeuge an die Baustelle gelangen, und damit die Lebewesen im Teich tierschutzwidrig getötet werden würden, ließen es sich die Sechstklässler nicht nehmen, selbst die Hände schmutzig zu machen und sich für den Tier- und Umweltschutz motiviert einzusetzen.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Über 80 Fische (größtenteils Goldfische), einige Molche und Frösche sowie Libellenlarven, Gelbrandkäfer, Rückenschwimmer und andere kleine Teichbewohner konnten entnommen werden und fanden zum Teil bei einigen Schülern privat ein neues Zuhause und damit einen neuen Lebensraum.

Die Projekttage am Schulteich wurden per Kamera auch festgehalten. Mit einem eigenen Videobeitrag hat die Klasse 6a bei dem Nachhaltigkeitswettbewerb "#Projekt Erde - Lasst uns die Zukunft sein" mitgemacht.

Bei diesemWettbewerb können sich Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 4-13 in Niedersachsen bewerben – als Einzelpersonen, als Gruppe, Klasse oder als ganze Schule. Alle eingereichten Projekte werden auf der Webseite sichtbar gemacht. Über ein Vorab-Online-Voting und eine Jurybewertung werden 50 Projekte ausgewählt, die sich auf dem Zukunftscamp am 23. und 24.5.2024 in der Autostadt präsentieren werden. Daraus werden durch eine Jury 20 Projekte ausgewählt, die sich dann auf der IdeenExpo im Juni nochmals einem noch breiteren Publikum vorstellen können.

Wir sind gspannt auf das Ergebnis und drücken der Klasse 6a schon jetzt kräftig die Daumen!

 


Zeitungsartikel des "Anzeiger Bremervörde" vom 12.03.2024 

Bremervörde (rgp). Im Rahmen eines zweitägigen Projektes rettete die 6a der Findorff-Realschule gemeinsam mit ihrer Klassenlehrerin Maren Jebram Tiere und Pflanzen aus dem Schulteich, der im Zuge von Bauarbeiten zugeschüttet wurde.

Die Entkernungsarbeiten in der ehemaligen Findorff-Realschule sind in vollem Gang. Der Abriss von großen Teilen des Gebäudes steht kurz bevor. Damit leider auch die Zerstörung des Schulteiches. Grund genug für die Schüler der 6a, im Rahmen eines zweitägigen Projektes gemeinsam mit ihrer Klassenlehrerin Maren Jebram die Teichlebewesen und Pflanzen zu retten.

 

Sorge um intaktes Biotop

 

Als im Frühjahr die Bäume auf der ehemaligen Fläche der Garten-AG der Findorff Realschule gerodet wurden, um die anstehenden Abrissarbeiten vorzubereiten, war die Sorge bei Realschullehrerin Maren Jebram groß, dass es auch zu einer Zerstörung des dortigen Schulteiches und damit eines intakten Biotops und wichtigen Bestandteils der Garten- und Nachhaltigkeits-AG kommen könnte. Für die Beantwortung dieser Frage den richtigen Ansprechpartner zu finden, stellte sich als schwierig heraus. Teilweise stieß Jebram gar auf Unverständnis, da es sich ja nur um eine „Pfütze“ handeln würde. Das Gewässer sollte zugeschüttet werden, weil davon ausgegangen wurde, dass es keine Lebewesen mehr beherbergen würde.

Dieses Vorgehen war für Lehrerin Jebram jedoch absolut indiskutabel, da die Tiere, bedingt durch die geringen Temperaturen, noch gar nicht aktiv wären, man so keinesfalls davon ausgehen könne, dass in dem Teich kein Leben mehr enthalten wäre.

Um eine Zerstörung des Teiches zu verhindern, wendete sich die Lehrkraft u.a. an den Bremervörder Bürgermeister Michael Hannebacher. Er versprach, sich für die Interessen der AG einzusetzen. Nach Rücksprache mit der Baufirma wurde jedoch schnell klar, dass die Abrissarbeiten, trotz großer Bemühungen seitens der Stadt, den Teich zu erhalten, aufgrund der Größe der Abrissfahrzeuge und der Nähe zum abzureißenden Gebäude nicht möglich sein würde.

Für Lehrerin Jebram und ihre Klasse 6a war dieser Sachverhalt Grund genug, sich für die Rettung der Tiere und Pflanzen einzusetzen. Unterstützt wurden sie dabei von der kommissarischen Schulleiterin Bettina Paquet. Sie genehmigte der Klasse zwei Projekttage zur Rettung des Schulteiches. Die Schüler:innen waren von Anfang an mit großem Feuereifer dabei, brachten etliche Utensilien wie Kescher, Eimer, Wassertonnen sowie Tauchpumpen mit.

Junge Lebensretter:innen

 

Mit Gummistiefeln und Handschuhen ging es dann ans Werk. Zunächst pumpten die Schüler:innen einen Großteil des Teichwassers ab, um die erste Fische zu fangen, bzw. Pflanzen entnehmen zu können. Die 6a staunte sehr, wie viel Wasser sich in dem Teich befand und wie tief er letztendlich war. Mithilfe eines Zollstockes ermittelte sie eine Tiefe von mindestens 1,50 Meter. Zunächst ging man davon aus, dass die Fische innerhalb weniger Stunden aus dem Teich gefischt werden könnten. Letztendlich dauerte die Rettungsaktion jedoch zwei volle Schulvormittage. Selbst am Nachmittag wurde teilweise noch gefischt. Die geringen Temperaturen an den Projekttagen erschwerten die Arbeiten sehr, da sich die jungen Lebensretter:innen nach dem Arbeiten im kalten Wasser kaum Aufwärmen konnten. Manche filterten das abgepumpte Wasser, um Kleinstlebewesen zu retten. Andere sorgten dafür, dass die enormen Wassermassen abfließen konnten und ebneten dem Wasser mit Spaten und Schaufeln ein „Flussbett“.

Letztendlich konnten etliche Wasserkleinstlebewesen wie Rückenschwimmer, Gelbrandkäfer, einige Teichmolche und Teichfrösche sowie über achtzig Fische vor dem sicheren Tod bewahrt werden. Während die Kleinstlebewesen und die Molche und Frösche ein neues Zuhause in den kleinen Seen an der Oste fanden, wurden die Fische auf verschiedene Privatteiche aufgeteilt. Auch die Rohrkolben, Seerosen oder Wasserpest durften in neue Teiche umziehen.

Ansprechpartner

Maren Jebram

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