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Findorff-Realschule Bremervörde

Von den Englischlehrern der Findorff-Realschule in Bremervörde wird sie gern als „wandelndes Lexikon“ bezeichnet. Seit September 2006 unterstützt die Kanadierin Kimberly Stewart (23) die Lehrkräfte als Fremdsprachenassistentin für das Fach Englisch. Ende Mai verlässt Kimberly Bremervörde. Mit Zack von der Bremervörder Zeitung sprach die Philosophie-Studentin über ihre Zeit in Deutschland.

 

Kimberly Stewart

 „Eine Fremdsprachenassistentin wie Kimberly soll die Lehrkraft nicht ersetzen, sondern sie in zwölf Unterrichtsstunden pro Woche unterstützen“, erklärt Lehrerin Helga Melloh Tabery. Entweder die 23-Jährige arbeitet mit kleinen Gruppen innerhalb der Klassen, der von ihr ins Leben gerufenen Arbeitsgemeinschaft „English Comedy Sketches“ oder organisiert außerschulische Aktivitäten. „Für Kimberly gibt es verschiedene da verschiedene Möglichkeiten den Unterricht mitzugestalten, sie darf nur nicht eigenverantwortlich unterrichten“, erläutert Lehrerin Helga Melloh-Tabery. Nach dem regulären Unterricht bietet Kimberly zum Beispiel Nachhilfeunterricht an.

 

In ihrer Heimat Kanada studiert die 23-Jährige deutsche und griechische Philosophie. Nach dem Studium möchte sie diese Fächer als Professorin an einer Universität unterrichten. „Mir macht es einfach Spaß, anderen etwas beizubringen. An der Uni habe ich bereits meinen Professor assisstiert“, erzählt Kimberly.

 

In den vergangenen sieben Monaten bekam jeder der 578 Realschüler im Englischunterricht die Chance, Kimberly kennen zulernen. „Auch für uns Lehrkräfte ist Kimberly eine Bereicherung. Bei Redewendungen oder Präpositionen kann ich immer auf sie zurückgreifen“, berichtet Helga Melloh-Tabery. Und weil Kimberly auf (fast) alle Fragen eine Antwort weiß, hat sie von den Lehrern den Spitznamen „Das wandelnde Lexikon“ bekommen.

 

„In den USA und Kanada haben Entfernungen eine ganz andere Bedeutung als hier in Europa, wo man alles so schnell erreichen kann“, sagt Kimberly Stewart. Ihren Aufenthalt in Deutschland hat die 23-Jährige ausgiebig für Kurztrips in fast alle EU-Staaten genutzt. Prag, Florenz, Dänemark, Berlin, Hamburg, Krakau, Mailand, Dresden – Kimberly hat in den vergangenen Monaten mehr von Europa gesehen als die meisten Europäer. „Viele Europäer sprechen Englisch, sobald sie meinen Akzent bemerken. Obwohl ich doch hier bin, um deutsch zu lernen“, lacht die kanadische Studentin.

 

In Deutschland und Europa hat Kimberly „viele nette und großzügige Leute“ kennen gelernt. „In Hamburg habe ich deutsche Freunde gefunden, die ich regelmäßig besuche“, strahlt Kimberly. Von der deutschen Küche ist sie begeistert: „Kaffee und Kuchen habe ich sehr schätzen gelernt.“ Nur das norddeutsche Klima macht ihr des Öfteren ein bisschen zu schaffen: „In Winnipeg sind die Sommer sehr heiß und trocken. Im Winter fällt viel Schnee und die Temperaturen sinken manchmal unter minus 40 Grad Celsius. Da muss man mindestens drei Strumpfhosen übereinander anziehen“, schmunzelt die Kanadierin. Kimberly lebt mit ihrer Familie in der 620.000-Einwohner-Stadt Winnipeg in der kanadischen Provinz Manitoba. „Bremervörde und Winnipeg kann man kaum miteinander vergleichen“, grinst die Fremdsprachenassistentin.

 

Am 31. März wird Kimberly ihre Koffer packen und die Findorff-Realschule verlassen, um in Berlin ein zweimonatiges Sprachseminar zu absolvieren. Danach will sie an der Universität in Boston ihre Doktorarbeit in deutscher und griechischer Philosophie schreiben.

 

Mit freundlicher Genehmigung der Bremervörder Zeitung 

Nora Buse